Verleihung des Innovationspreises der BioRegionen in Deutschland: Herausragende Ideen belegen weiterhin die wissenschaftliche Exzellenz an deutschen Hochschulen

Im Rahmen der diesjährigen Deutschen Biotechnologietage (DBT) in Berlin fand am 16.04.2024 erneut die Preisverleihung des Innovationspreises der BioRegionen statt.

Mit dem Innovationspreis würdigt der Arbeitskreis der BioRegionen Deutschlands innovative Patente aus der modernen Biotechnologie, der Bioökonmie oder der Medizintechnik mit Bezug zur Biotechnologie. Forschende werden durch den Preis nunmehr seit 17 Jahren erfolgreich darin unterstützt, ihre patentierten Ideen sichtbar zu machen und in weiterer Folge in marktfähige Produkte umzusetzen und eigene Unternehmen zu gründen.

Die sechs FinalistInnen präsentierten ihre Forschungsprojekte einem internationalen Fachpublikum, potenziellen InvestorInnen und der Fachpresse. Anschließend erfolgte die Bekanntgabe der durch eine Fachjury gewählten Preisträger. Die drei gleichwertigen, mit je 2000 Euro dotierten Preise gingen an Forschende aus Duisburg/Essen, Berlin/Schiffweiler (Saarland) und Würzburg.

Einer der drei Preisträger ist das Team um Prof. Dr. Bernd Giebel von der Universität Essen/Duisburg und dem Startup Exosla, welches für ihr Projekt „Extrazelluläre Vesikel: Zellfreie Stammzelltherapie 2.0“ ausgezeichnet wurde. Das zugrundeliegende Patent beschreibt die Immortalisierung von primären mesenchymalen Stammzellen (MSC) mittels einer neuartigen Methode und schafft damit die Basis, diesen hochpotenziellen Therapieansatz erstmalig für die breite Anwendung nutzbar zu machen.

Ebenfalls zu den Gewinnern 2024 zählt das Projekt „Bifunktionale Peptide zur Bekämpfung von Pathogenen“ des Teams um Dr. Anja Himmelstein und Dr. Marius Hittinger von der Freien Universität Berlin und dem Startup MucosaTec. Das Patent umfasst hierbei neuartige bifunktionale Peptide, welche eine flexible und kosteneffiziente Methode zur Bekämpfung von Virusinfektionen ermöglichen. Dabei binden die Peptide sowohl am Erreger als auch an den Schleimhäuten des Körpers und immobilisieren somit die Mikroben.

Der dritte Preis ging an das Projekt „FungiMAB“ des Teams um PD Dr. med. Niklas Beyersdorf und Dr. Daniela Langenhorst und von der Universität Würzburg. Das Patent beschreibt neuartige monoklonale Antikörper, die spezifisch gegen Immunevasionsproteine von Pilzerregern wirken. Hierdurch wird deren ureigene Funktion, das Immunsystem zu täuschen, außer Kraft gesetzt. Diese Plattformtechnologie schafft somit völlig neue Ansätze zur Therapie von Pilzinfektionen.
Die Laudationes für die jeweiligen Preisträger wurden wieder von den Preisgeldsponsoren gehalten. In diesem Jahr waren es Dr. Christine Schreiber von Springer Nature, Dr. Florian Rückerl von Dehmel-Bettenhausen Patentanwälte sowie Dr. Angelika Vlachou vom High-Tech Gründerfonds.

Zudem hatten die FinalistInnen wieder die Möglichkeit, eine weitere Auszeichnung – den Publikumspreis 2024 – zu gewinnen. Via Online-Voting konnte das Publikum im Anschluss an die Präsentationen für ihr favorisiertes Projekt abstimmen. Als Publikumssieger ging Dr. Uwe Freudenberg aus Dresden mit seinem Projekt „Polymermaterialien zur Heilung entzündlicher Erkrankungen“ hervor.

Das Feld der Finalisten komplettierten Dr. Andreas Schneider und Dr. Benjamin Aberle aus Stuttgart mit ihrem Projekt „New to nature Produktion von Terpenen aus Zyklasen“ sowie Dr. Nikolai Jaschke aus Dresden mit dem Thema „CBP/p300 HAT Inhibition zur Therapie des neutropenen Fiebers“. Einen spannenden Impuls gab darüber hinaus auch Dr. Julia Behnke, die den Innovationspreis 2019 gewann und über ihren weiteren Weg seitdem berichtete.

Dr. Cathrin Dierkes und André van Hall von den ausrichtenden BioRegionen BioIndustry und BioCologne moderierten die Preisverleihung. „Es freut uns, dass wir mit dem Arbeitskreis der Bioregionen erneut dazu beitragen können, dass innovative Spitzenforschung aus Deutschland eine Plattform erhält und dadurch sichtbarer wird.“, zeigt sich Cathrin Dierkes begeistert. André van Hall ergänzt: „Die Basis der deutschen Biotechnologie bleibt erfreulicherweise exzellent. Es gilt die Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Erfolg der Biotechnologie konsequent weiterzuentwickeln.“